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Analoge Filme digitalisieren (1/2)


> Published at 2023-11-22T14:40:29+01:00


> Alte Negative oder Dias lassen sich mit

> speziellen Scannern digitaliseren. Die sind entweder sehr teuer oder

> schlecht und brauchen pro Scan oft viele Minuten. Einfacher, schneller

> und oft auch günstiger geht es mit einer Digitalkamera sowie einigen

> quelloffenen Tools.


Date: 2021-12-25 16:00:00

Modified: 2022-08-22 11:40

Category: fotografie Tags: photo, digitalisierung, archivierung

Slug: analoge-fotos-digitalisieren_1

Author: Reiko Kaps


images/DSC07882.JPG


Zwischen 1985 und 2005 habe ich einige Aktenordner voller Negativfilme

sowie zahlreiche Kisten mit Dias angehäuft. Danach begann bei mir

langsam aber sicher das Zeitalter der digitalen Fotografie. Die alten

Aufnahmen haben aber nicht nur Erinnerungswert für mich, sie gehören

teilweise auch zur Zeitgeschichte. Daher möchte ich diese Aufnahmen

einerseits retten aber auch als digitale Kopie bewahren. Dafür stehen

inzwischen gleich mehrere Möglichkeiten bereit:


Dia- und Negativ-Scanner


Diese Spezial-Geräte sind meist sehr teuer (400 Euro und mehr), stellen

dann aber sehr gute Digitalkopien des analogen Filmmaterials her. Sie

scannen oft nur Negative oder Positive, Auflichtvorlagen beherrschen sie

meist nicht. Und je nach Auflösung kann ein Scan leicht mehrere Minuten

dauern - eher ungünstgig, wenn man viele Aufnahmen digitalisieren will.

Hinter diesem Amazon-Link findet sich ein Modell aus dieser Geräteklasse:


https://www.amazon.de/Plustek-Automatischer-Filmnegative-Drittanbietern-Infrarot-Staub/dp/B07ZXZRR24/


Digital Film Scanner


Die Preise dieser Geräte liegen zwischen 50 Euro und 150 Euro. Sie

arbeiten eher wie eine Kamera. Negative oder Dias tasten sie nicht

langwierig zeilenweise ab sondern nehmen das Bild per Kamerasensor in

wenigen Augenblicken auf. Oft besitzen die Geräte zur Voransicht und

Ausrichtung außerdem einen kleinen Bildschirm und lassen sich so auch

ohne Computer bedienen.


Die damit entstandenen digitalen Kopien sind jedoch oft sehr schwammig

und wenig detailreich. Für Internet reichen aber sie aber meist aus. Sie

taugen jedoch nicht für die digitale Langzeitarchivierung oder als

Ausgangspunkt fürs digitale Remastern der Aufnahmen.


Mittels Digitalkamera digitalisieren


Es liegt nahe, das analoge Filmmaterial mit Digitalkameras zu

digitalisieren. Oft sind diese bereits vorhanden, sodass dafür schon mal

keine Extrakosten anfallen. Anders als die genannten Scanner müssen die

Kameras nach der Digitalisierung nicht in den Schrank wandern und auf

den nächsten Einsatz warten. Sie taugen schließlich auch für

herkömmliche Fotografie.


images/DSC07878.JPG


Das 105mm-Makro-Objektiv taugt für viele Einsatzzwecke, sodass sich

Investition meist bezahlt macht.


Aber nicht jede Digitalkamera ist dieser Aufgabe auch gewachsen: Besitzt

das Gerät kein Makro-Objektiv, lassen sich Dias und Negative nicht

format- bzw. sensorfüllend repoduzieren. Außerdem sollte die Kamera

Belichtungszeit, Blende und Sensor-Empfindlichkeit manuell einstellen

können, was das Feld wiederrum verkleinert. Im Netz finden sich auch

Anleitungen, wie man mittels einfacher Aufbauten auch Handys für diese

Aufgaben einsetzen kann.


Hier will ich aber nur berichten, wie ich mit schon älteren digitalen

Spiegelreflexkameras und passenden Objektiven analoge Negativ- und

Diafilme digitalisiere. Andere Geräte oder Methoden streife ich nur oder

habe habe sie praktisch ausgeschlossen, da sie nicht meinen weniger

hohen Qualitätsanforderungen gerecht werden. Oder ich fand sie bereits

in meinen Vorüberlegungen derartige unbrauchbar und unparktikabel, dass

ich sie erst gar nicht ausprobiert habe. Dazu zählen etwa Versuche mit

Kompakt- oder Handy-Kameras.


Hardware


Zusätzlich zur Kamera braucht man ein Stativ. Es hält die Kamera ruhig

und fixiert ihre Position. Dabei muss es sich nicht um ein spezielles

Repro-Stativ handeln. Bei normalen Dreibein-Stativen ist lediglich die

anfängliche Ausrichtung aufwendiger.


[Befestigung am Tisch…]{: .image-process-large-photo}


Hat man bereits einen Makro-Schlitten oder scheut dessen Anschaffung

nicht, kann man sich auch eine eigene Stativ-Konstruktion bauen. Bei mir

besteht diese aus zwei Regalbretter und mehreren Bohrungen sowie einer

Klemme, um das ganze am Tisch zu fixieren (Laubsägezwinge). Der

Makro-Schlitten wird mit einer handelsüblichen 1/4 Zoll Kamera-Schraube

am Basisbrett meiner Konstruktion befestigt.


images/DSC07880.JPG



Desweiteren nutze ich für Negative und Dias eine Durchlicht-Einheit

eines alten Scanners. Diese dürfte inzwischen gut 20 Jahre alt,

verrichtet aber als Leuchttischchen oder eben als Hintergrundbeleuchtung

für die Reproduktion noch immer ihren Dienst. Je nach Format des

Ausgangsmaterials setze ich fertige Negativ-Schienen oder selbstgebaute

Halter ein, die ich etwa aus Lego-Platten improvisiert habe.


images/DSC07882.JPG



Für die Aufnahmen empfiehlt sich ein Fernauslöser - je nach Modell etwa

per Kabel oder Infrarot. Man vermeidet damit lässtiges Wackeln. Besitz

man nichts dergleichen, kann man mit dem Zeitauslöser der Kamera die

Aufnahme starten.


Am liebsten steuere ich die Kamera vom Notebook per USB-Kabel aus:

Zusätzlich werden die Aufnahmen dabei gleich auf den Computer geladen -

umkopieren von SD-Card entfällt.


images/Entangle-Example.jpg



Für die Fernsteuerung kann man entweder die vom Hersteller

mitgelieferte Software einsetzen, die aber meist nur für Windows und

MacOS bereitsteht. Nutzt man Linux setzt man auf das

Open-Source-Produkt Entangle, das vergleichbares leistet sowie einige

Extras wie etwa Automatiserung mitbringt.


https://entangle-photo.org/

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