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Am Haus gab es ein kurzes Stück Palisadenzaun, welcher in die Jahre gekommen war. Die Wespen mochten das Ding und nagten eifrig jedes Jahr Baumaterial für ihre Nester ab. Aber die Pfähle waren unten morsch und irgendwann würde einer im falschen Moment umkippen und dem vorbeifahrenden Nachbarn eine Delle in's Auto [1] hauen. Das wäre der Nachbarschaft natürlich abträglich, also musste Ersatz her.
In meinem Hirn spukten zwei Ideen um die Wette. Zum einen wollte ich einen Sichtschutz, der zwar die Sicht auf die Terasse verwehrte, der aber in Richtung Grün durchaus durchsichtig sein durfte. Irgendwas mit /Lamellen/ oder so. Und zum anderen hatte ich diese fixe Idee, dass der Sichtschutz genügend Platz für irgendwelche nerdigen Gimmicks hergeben sollte. Also vielleicht irgendwas mit Kästen (25 mal 25 cm Grundfläche), in denen man eine nette Spielerei einbauen könnte. An kuriosen Ideen mangelt es in meinem Hirn nicht.
Um beide Ideen zu vereinen, entschied ich mich dafür, den Abstand zwischen den Lamellen so groß zu wählen, dass die besagten Kästen dazwischen passen würden, Abstand also ca. 25 cm. Die Lamellen sollten im Winkel von 45 Grad stehen. Die wurden damit zwar sehr breit (ca. 50 cm), aber das erschien mir lösbar.
Der Sichtschutz sollte aus Holz (Douglasie, unbehandelt) und Metallteilen (lackiert) gemacht werden.
Die Zeichnung zeigt lediglich grob, wie der Grundriss des neuen Zauns aussehen soll. Das Raster von 25 cm erzwingt bei 45 Grad Winkel eben Lamellen, die 50 cm tief sein müssen. Die Breite der Verbindungsböden (oder -kästen) ist um eine Materialstärke zu reduzieren.
Alle Eisenteile wurden nach dem Sägen, Bohren, Feilen je zwei mal grundiert und zwei mal lackiert (RAL 4004). Alle Schrauben sind aus Edelstahl, die Abstandshalter aus Kunststoff, die Muttern sind selbstsichernd. Soll ja 'ne Weile halten.
Von dieser Seite ist der Zaun quasi undurchsichtig und vielleicht ein wenig wuchtig, oder gar zu hoch.
Und von dieser Seite sieht das eher wie ein Regal aus, bei dem man die Rückwand vergessen hat. Nerdige Gimmicks sind noch nicht verbaut. Dafür gibt es jede Menge Platz für Pflanzgefäße und Deko.
Eine sehr ordentliche Zeichnung mit ordentlicher Bemaßung ist kein Luxus.
Der Schmied kann Metallteile schneller bearbeiten, als ich das kann. Der Spezl vom Schmied kann pulverbeschichten, was deutlich besser aussehen würde als meine Pinselkünste.
So ein Ding kann man nicht kaufen! Und ja, es funktioniert prächtig. Zwar ist das Ding katzen-durchlässig, aber das war kein Kriterium.
Der Landschaftsgärtner unseres Vertrauens hat ein stabiles Fundament hergestellt (drei Betonsteinplatten mit Unterbau). Auf diesen hab ich den Tragrahmen mit Schwerlastdübeln befestigt, der Zaun steht wie eine Eins und hat auch Sturmtief Fabienne überstanden.
8 von 10, weil die Zwischenräume irgendwie verbogen sind. Die Kästen passen so la la.
Alle Abbildungen (C) 2015-2018 Erich Wälde
[1] Bonuspunkte für das /neue/ Auto!
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